Auf ein Schörlchen mit… Paula Monreal

© Holger Rudolph
Schörlchen-Foto mit Interview-Autorin, aber ohne Interviewte © Holger Rudolph

Gestern haben wir nach der Vorstellung mit einer Zuschauerin geplaudert: Paula Monreal ist Abiturientin und erzählt von ihren Eindrücken zu „4:3“ des Theater Stap / Tibaldus en andere hoeren. 

Paula, dein erster Eindruck?

Puh… ich fands cool! Das war meiner Meinung nach echt die beste Vorstellung bisher.

Oh! Das bedeutet, du hast dir davor auch schon was angeschaut?

Genau. Ich war bis jetzt glaube ich schon in fast jeder Vorstellung des Festivals, zumindest jeden Tag in einer – ich mache gerade meinen Bundesfreiwilligendienst hier am Staatstheater. Und ich muss sagen “4:3” hat mir bis jetzt am besten gefallen.

Kannst du beschreiben warum?

Ach, es war einfach schön. Das klingt vielleicht doof. Aber ich finde es total anstrengend, wenn man so einen anstrengenden Tag hat und man geht dann abends ins Theater und kriegt da irgendwie wieder so schwere Kost vorgesetzt. Das hier war gerade echt angenehm. Zwischendurch auch mal ganz witzig und allgemein einfach entspannt – nicht so gewollt aufrüttelnd oder so. So was find ich immer total peinlich.

Nicht gewollt aufrüttelnd, sondern? Worum ging’s denn?

Naja, also die haben ja schon so ein bisschen die Mythologie auf die Schippe genommen. So hundertprozentig gecheckt habe ich jetzt nicht alles, würde ich sagen. Aber zum Beispiel den Dialog zwischen Jesus und Pontius Pilatus, da hat man schon verstanden worum es geht und der war auch echt witzig.

Und das Flämische? War das eine Barriere fürs Verständnis?

Nein, fand ich gar nicht. Mit den Übertiteln hat man das ja gut verstanden, auch wenn die manchmal verzögert waren. Da fand ich „Human Resources“ gestern Abend wesentlich schlimmer! (lacht)

Du schaust dir also gerade viel an. Kanntest du Stücke davon vorher schon? Oder eine der beiden Theatergruppen von heute Abend?

Nee, gar nichts. Aber der Regisseur von „4:3“, der hat jetzt ja auch selbst mitgespielt und am Sonntag bei der Fachtagung “Theaterarbeit all inclusive II” einen Workshop gemacht, wo ich da war. Der ist auch ein entspannter Typ und das hat man dem Stück gerade total angemerkt.

Wie gefällt dir denn das Festival? Hast du davor schon Erfahrungen mit Inklusionstheater gemacht?

Das ist glaube ich das erste Mal, dass ich richtig davon mitkriege. Aber ich finde das total cool. Ich finde auch gut, dass das Staatstheater sich jetzt dafür zur Verfügung gestellt hat – das war ja vorher noch anders.

Das Festival steht unter dem Motto „Helden und Legenden“. Findest du das passend?

Also in Bezug jetzt auf das Festival finde ich das eigentlich ein gutes Anlehnungsthema, weil es einfach sehr vielfältig interpretierbar ist. Gerade in so einem Kontext wie Inklusion. Ich hab am Mittwoch die erste Vorstellung „Qualitätskontrolle“ gesehen. Das war ja dann zum Beispiel zum Thema Helden des Alltags.

Und was ist in deinen Augen ein Held?

Jemand, der es schafft, quasi alle Leute in seiner Crew gleich zu behandeln – das finde ich ist auch eine gewisse Heldentat. Weil man ja dazu neigt, jemanden zu benachteiligen oder anders zu behandeln – was man vielleicht gar nicht unbedingt muss.