Was uns in den zehn Tagen Grenzenlos Kultur bewegt und beeindruckt hat.
Berührend und poetisch
Am letzten Abend fühlen wir uns alle ein wenig wehmütig. Zehn Festivaltage mit den unterschiedlichsten Aufführungen und Performances liegen hinter uns. Mich haben viele Momente beeindruckt und wachgerüttelt. Das Hijinx Theatre und Blind Summit haben mit ihrer liebenswerten kleinen Stoffpuppe einen berührend poetischen Abend geschaffen. Das war großartig! Der Film „Die Menschenliebe“ von Maximilian Haslberger und das Symposium „Who Cares!“ haben den Aspekt Sexualität und Behinderung thematisiert, womit ich mich vorher noch nie auseinander gesetzt habe. Den Vortrag des Artivisten James Leadbitter mit seinen kreativen nachhaltigen Ideen fand ich ziemlich mutig und eindrucksvoll.
M.A.
Hinter den Kulissen
Verschwitzt und trotzdem strahlend sitzt Panaibra Gabriel Canda vor uns und ist bereit für das Interview. Obwohl er sichtlich erschöpft ist, lässt sich auf jede Frage ein. Canda erzählt von seiner Arbeit, seinen Weltansichten, seinem Streben danach etwas zu verändern. Sein Land zusammenzuführen. Zu tanzen. Die Kultur seiner Heimat zu zelebrieren. Der Choreograf aus Mosambik fasziniert mich. Das Interview mit ihm hinterlässt Spuren in meinem Gedächtnis. Er bringt mich zum Nachdenken über viele essentielle Dinge des Lebens. Diese Begegnung werde ich nie vergessen.
L.P.
Alles ist möglich
Vor zwei Wochen begann alles mit einem Portemonnaie voller Theaterkarten. Das alles sollten wir uns anschauen? Jede Aufführung mit kritischen Augen beobachten? Interviews führen? Die Nächte durchschreiben, damit der Text am nächsten Tag veröffentlich wurde? Ja – jeder Moment war es wert! Nicht nur die unterschiedlichsten Aufführungen, die das Grenzenlos Kultur Festival uns bot, sondern auch Georgs journalistische Betreuung, die uns in dieser kurzen Zeit so viel beigebracht hat und das Blogger Team, das buchstäblich als Synonym für Harmonie verwendet werden könnte. Womit der Gedanke sich bestätigt hat: Im Theater ist alles möglich! Danke für diese Zeit!
M.Y.
Mädchen füttern
Auf die Performance “Together Forever” von Jeremy Wade hatten wir nach dem achtstündigen Symposium am Samstag eigentlich alle keine Lust mehr. Aber einmal mittendrin im Geschehen, wurde mir klar, dass das eine Erfahrung werden würde, die ich so schnell nicht vergesse. Der Gedanke hinter dem Abend, eine fürsorgliche Gemeinschaft zu schaffen, in der sich fremde Menschen umeinander kümmern und aufeinander eingehen, hat mich sehr berührt. Es hat mir Spaß gemacht, mich auf etwas einzulassen, dass ich so vorher noch nicht erlebt habe. Die intime aber auch lustige Fragerunde vor dem großen Spiegel und das gemeinsame Essen, bei dem ich ein Mädchen in meinem Alter füttern musste, waren für mich die Höhepunkte des Festivals.
F.D.
Ernst, lustig, ehrlich
„It was brilliant!“ rufe ich nach dem Applaus durch den Zuschauerraum auf die Bühne. Das Ensemble des Hijinx Theatre strahlt, weil der Applaus einfach nicht enden will. Zurecht. „Meet Fred“ war mit Abstand mein Festivalliebling. Die charmante Puppe, von drei überragenden Puppenspielern zum Leben erweckt, berührte mein Herz. Ernst, lustig, ehrlich. einfach charming. Auch wenn wir es eigentlich nicht schreiben sollen: Ein absoluter Gänsehaut-Moment!
L.P.
Theaterküsse
Die letzten zehn Tage waren eine verwirrende Achterbahnfahrt und ein liebevoller Theaterkuss nach dem Anderen. Doch der Moment, den ich nicht vergessen werde, war wohl der, als Jaime Garcia in der Inzensierung „Where is Down?“ am Ende auf der leeren Bühne sitzt und beginnt „Nessun Dorma“ zu singen. Die Gänsehaut, die da durch meinen Körper gefahren ist – das macht Theater für mich so groß!
V.T.
Wie daheim
Wir – das Blog-Team 2016 – sitzen in der gemütlichen Mietwohnung von Georg Kasch in der Mainzer Neustadt auf Retro-Sofas, essen Kekse und besprechen engagiert unsere bisherige Arbeit. Ich schaue mich um und blicke nur in grinsende Gesichter. Auch ich muss lächeln. Ich fühle mich wahnsinnig wohl, und bin froh, dass ich an diesem Projekt teilnehmen konnte. Danke, dass es dich gibt, „Grenzenlos Kultur“.
L.P.