Wie eine Löwin stolziert Stacyian Jackson über eine Reihe von Tischen. Selbstsicher positioniert sich Stephanie van Batum vor dem Ventilator. Ihre Lockenmähne weht im künstlichen Wind. Aber was wollen die beiden dem Publikum sagen?
„Don’t worry be yoncé“! Der Titel des Abends ist Programm. In der 45-minütigen Performance zeigen die beiden Niederländerinnen im Staatstheater Mainz in zehn Schritten, was es heißt, Beyoncé zu sein. Zur Verdeutlichung hilft den beiden eine hinter ihnen projizierte Präsentation.
Energie versprüht Stacyian Jackson. Das Publikum? Ist längst angesteckt! Stá – ihr selbst erdachter Bühnenname – tanzt vor und alle tanzen mit. Sie präsentiert die „Moves“, die man als Beyoncé beherrschen muss. Einer der zehn Schritte, um Beyoncé ein kleines Stück näher zu kommen.
Stá und Sté posieren hinter ihrem Pult. Vor ihnen eine lange Tafel, an der ein Teil des Publikums sitzt. Der Rest steht. Alle sind ihre Schüler. Selbst haben beide schon ein jahre langes Studium der Beyoncé hinter sich – echte Expertinnen!
Das Publikum lacht, während die Performerinnen krampfhaft versuchen, in ihrer Präsentation ein unvorteilhaftes Bild von Beyoncé zu überspringen. PR ist schließlich wichtig! Die Hüften still halten? Unmöglich, während die beiden zu „Single Ladies” tanzen.
Hinter dem Spaß steckt eine ernste Botschaft: Auch die von der Gesellschaft idealisierte Beyoncé ist nicht perfekt und macht Fehler. Auch sie nutzt Lip Sync. Auch sie schaut sich mal was von ihren Kollegen ab. Fazit der Performerinnen? Es ist okay! Warum sich immer krampfhaft Sorgen machen, wenn man auch einfach so toll sein kann, wie man ist?
Und somit hebt das Publikum zum Abschluss die Hand und schwört auf seine Treue zu Beyoncé. Kaum hat die Performance begonnen, ist sie auch schon wieder vorbei. Mit einem Grinsen im Gesicht und der Lust zu tanzen geht man nach Hause. Jede Sekunde der schnell getakteten Performance ist ein Highlight für sich. Und somit gilt: „Liberté, Egalité, Be Yoncé.“