Festivalmomente III

Vorne Dota, hinten das Objekt der Begierde @ Marie Tollkühn
Vorne Dota, hinten das Objekt der Begierde @ Marie Tollkühn

Was macht Grenzenlos Kultur vol. 16 unverwechselbar? Wir haben ein Auge auf die Begebenheiten am Rand, die berührenden und kuriosen Momente.

3 Stunden vor Dota und Band
Wir Bloggerinnen und unser Berliner Dozent sitzen im Hof des KUZ- Feedbackrunde. Plötzlich lächeln sich zwei der Studentinnen verschmitzt und wissend an. Was ihre Aufmerksamkeit so unverhofft fesselt? Der Typ, der da in der hellblauen Stahltür rumlungert und verdammt schön ist.

2 Stunden vor Dota und Band
Tee und Nudeln – was Frau eben so braucht an einem Herbsttag. Gespräche über den Blog, das Tanzen, Serranoschinken und darüber dass es zu vielen Männern heute an Charisma mangelt.
Ein Pakt: Kritisch, mutig, frei wollen sie sein. Und ihren Lesern all die Festival-Beobachtungen, -Begegnungen und -Erlebnisse schildern, die fürs Leben prägen.

1 Stunde vor Dota und Band
Die Gespräche Wenden sich doch wieder dem Thema zu, dass Yoga-Eltern ihren Töchtern als essenziell mit auf den Weg gegeben haben: Liebe. Ganz im Un-Sinn der herzigen Wilden leben ihre Kinder heute schon mit Anfang 20 in stabilen Beziehungen – irgendwie spießig, irgendwie schön. Leise Zweifel bleiben in einer Stadt wie Mainznatürlich nicht aus, wo es vor jungen schönen Menschen nur so wimmelt.
So schön die ganze Liebelei auch ist, so schön ist eben auch jung zu sein und noch nicht in einer gemeinsamen Wohnung mit einer gemeinsamen Katze und Bild des jeweils anderen auf dem Nachttisch festzuhängen.
Aus diesem Grund wird jetzt gewettet. Und zwar darum, ob der Lockenkopf zur Band gehört und ob er Gitarre oder Bass spielt. Wetteinsatz? Die Ehre – ist ja wohl klar!

Dota und Band
Zum Entzücken der jungen Frauen steht der hippe Lockenkopf aus dem Hof tatsächlich auf der Bühne. Zur Rettung der Ehre spielt er beides – Gitarre und Bass. Der Sommer hallt in den herrlich leichten und poetischen Liedern der Musiker nach und lässt die dämlich grinsenden Bloggerinnen schmachten. Durchweg beseelt sitzen sie auf ihren Klappstühlen, die sie sich in diesem Moment weit weg wünschen. Sie wollen aufstehen, Schuhe und Strümpfe ausziehen, tanzen und diese letzten Funken Sommer aufsaugen. Dota und ihre Band prickeln und euphorisieren lustvoll und süß wie ein zärtlicher Kuss auf einer Festivalwiese.

Jannika Kämmerling

Jannika Kämmerling (22) studiert Theaterwissenschaft und Publizistik in Mainz. Bei einer freien Mitarbeit für die Allgemeine Zeitung und einem Zeitungspraktikum hat sie ihre Liebe zum Schreiben entdeckt. Außerdem wird das Festival die Grundlage ihrer Bachelorarbeit bilden - also nicht erschrecken, wenn Sie einmal genauer beobachtet werden!