„Der schönste Moment des Festivals war für mich bei der Aufführung „The Way You Look (at me) Tonight“. In der Performance gibt es eine Sequenz, in der Jess Curtis auf dem Boden liegt und Claire Cunningham über ihn balanciert und zwischendurch immer wieder auch auf die Füße der Zuschauer*innen steigt. Dabei läuft im Hintergrund eine total schöne und ruhige Musik und Claire schaut den Zuschauer*innen tief in die Augen, sobald sie sicher auf ihnen steht. Die Szene hat mich – wie auch das ganze Stück insgesamt – zutiefst berührt, denn in dem Moment, als Claire mir so tief in die Augen geschaut hat, haben wir einen kurzen aber innigen Kontakt aufgebaut. Ohne Worte. Ich kannte diese Frau nicht und doch fühlte sich dieser kleine Moment an, als wären wir uns lang bekannt. Es lag so viel Wärme und Sicherheit und Liebe in ihrem Blick und diesem Moment. Hätte ich nicht eh schon seit einer ganzen Weile vor Rührung geweint, hätte ich spätestens hier damit angefangen.“
„Nach dieser intensiven und aufregenden Festivalzeit nehme ich unglaublich viele neue Erfahrungen mit. Es war schön, praktisch zu arbeiten und innerhalb kürzester Zeit noch eine ganze Menge dazulernen zu können. Mir werden die vielen Gespräche vor und nach den Aufführungen fehlen, ebenso sehr wie die harmonische Zusammenarbeit als Gruppe, und der Federweißer. Wenn ich mich in der Zukunft an diese Zeit zurückerinnern werde, dann werde ich unweigerlich zuerst an das Pandalied denken, denn Sabine hat es mir immerwährend in meinen Kopf gesetzt.“
„Das erste, was mir einfällt, wenn ich an das Festival zurückdenke, ist, wie buntes Konfetti zu besonderen Klängen aus den Händen des Performers Peter Janssens von Theater Stap weht, während er sich um seine eigene Achse dreht und seine Arme dabei ausbreitet. Dieser Moment strahlte für mich sehr viel Positivität, Freiheit und Freude aus. Insgesamt nehme ich vom Festival zahlreiche besondere, atmosphärische Eindrücke, Gedanken und Perspektiven mit. Besonders Theater Stap mit „Het Kraakpand“, aber auch: „Das Märchen von der Normalität“ von Theater Hora & Henrike Iglesias und „The Way You Look (at me) Tonight“ von Claire Cunningham & Jess Curtis haben es mir angetan.Besonders tight fand ich unsere Redaktionsgang, mit der es immer toll war! Wenn ich mich in Zukunft zurückerinnere, werde ich unweigerlich zuerst an das Pandalied denken, denn ich habe es Amelie immerwährend in den Kopf gesetzt.“
„Die mögliche Grenzenlosigkeit von Kultur ist mir persönlich insbesondere in meiner Zuschauerrolle während „The Way You Look (at me) Tonight“, einer choreografischen Lecture-Performance der schottischen Künstlerin Claire Cunningham und des amerikanischen Choreografen und Performers Jess Curtis, bewusst geworden. Die Motivation, nicht bereits Vorhandenes, beziehungsweise Gewohntes in der künstlerischen Darstellung zu reproduzieren, sondern die ganz individuellen und persönlichkeitsschaffenden Fähigkeiten zur Performance zu erheben, markiert für mich eine neue, inspirierende Seherfahrung. Gesellschaftlich etablierte Vorstellungen von Ästhetik und Machtverhältnissen zu hinterfragen und das eigene Bewusstsein um neue Sehgewohnheiten zu erweitern, spiegelt für mich den unerschöpflichen Mehrwert des Festivals wider, welcher als eigentliches Charakteristikum des Theaters auch über den Zeitraum des Festivals hinaus bewusster in Erscheinung treten sollte.“